Das Reiterinternat
  Stellas Kampf
 
        Geschichte 1
Zum Schwarzen See

Hier ist die zweite Geschichte. Sie wurde auch von Elisa geschrieben.

Wenn du denkst, Stella ist ein normales Pferd, da hast du dich geirrt. Sie ist nicht irgendein Pferd. Sie ist das Pferd einer berühmten Rennreiterin Aileen Reese.

Aileens Rennreiterkarriere begann wie bei jedem: Sie musste erst eine Prüfung bestehen, um die Rennlizenz zu bekommen. Die hat sie dann auch bekommen, als sie bestanden hat.  

 

Heute war im Stall viel los, denn es war schon Zeit zum Training. Stella hatte den nächsten Tag ihr erstes Rennen. Na klar, Pferde gehen ja auch erst mit zwei Jahren auf die Rennbahn. Wenn sie mit einem Jahr, oder ähnlichem, auf die Rennbahn kommen, könnte dies zu schweren Verletzungen führen. Deshalb ging sie morgen erst zu ihrem ersten Rennen. Aileen zappelte hin und her, denn sie sollte Stella reiten. „Ja, jetzt zappel mal nicht so rum!“, ermahnte Aileen Stella, „oder ich... ich...“ dann kicherte sie. Stella hatte nämlich angefangen, mit großen, erwartungsvollen Augen zu Aileen zu schauen. Aileen sattelte und trenste Stella auf, dann nahm sie Stella mit nach draußen, auf die Trainingsbahn. Es sah so aus, als würde Stella gleich losrennen, so wild sei sie darauf, loszustürmen. Das Training klappte prima. Nachher brach Aileen Stella wieder in die Stallgasse, um sie abzutrensen und abzusatteln. Dann nahm sie Stella mit auf die Weide, zu den anderen Pferden. Aileen guckte Stella noch lange zu, bevor sie ins Haus ging.

 

 

Der Tag des Rennens war da. Aileen wachte auf, sprang schnell aus dem Bett und machte sich fertig. Sie würden heute um 7:00 Uhr zur Rennbahn fahren! Aileen schaute zu ihrer Digitaluhr. Es war 5:15 Uhr. Natürlich lief die aufgeregte Aileen sofort nach draußen in den Stall. Die Pferde wurden gerade gefüttert. Joe, einer der Pfleger, beruhigte Nessy, eine wilde Stute, während Fabian der andere Pfleger die Pferde fütterte. Aileen grüßte kurz mit einem „Hallo“ und verschwand kurzerhand in den Zuchtstutenstall, wo die Stuten die zur Zucht geeignet sind stehen. „Hoffentlich begegne ich Denise nicht, die sagt nur wieder ich habe hier nichts zu suchen!“, flüsterte Aileen vor sich hin. Sie ging zur ersten Box, der von Wunder, Stellas Mutter. Wunder lag, sie war seit 11 Monaten trächtig gewesen, aber anscheinend war sie das nicht mehr. „So viel Aufregung und du fohlst in der Nacht!“, kicherte Aileen und konnte sich ein breites lächeln nicht verkneifen, machte die Boxentür auf und ging zu Wunder in die Box. Aber was da im Stroh lag sah nicht aus wie ein Fohlen, eher wie ein... ein was? Aileen dachte einen Moment nach, dann erkannte sie den Schäferhund Lassy, eine der beiden Wachhunde. Aileen lachte darüber, denn sie hatte Lassy nicht erkannt und sie für ein Fohlen gehalten! Aber Lassy sah auch wirklich wie ein Fohlen aus, so wie sie da lag, so zusammengerollt.

 

 

 

 

 

„So, da wären wir. Fahrgeld bitte, meine Damen und Herren.“, witzelte Marc, Aileens Vater, dann grinste er. Doch als er die Niccels sah, verdüsterte sich seine Miene. Die Niccels hatten das berühmteste Rennpferdegestüt in ganz Kentucky und wollten noch Land von dem Rennpferdegestüt Happybrook, dem Gestüt von Aileens Eltern. Aileen nahm sich schnell eine Rennzeitschrift und blätterte. Dabei stieß sie auf ein Gedicht:

 

„Tiere so wunderschön wie diese,

findet man auf so mancher Wiese.

Zierlich und doch voller Energie,

verlieren sie die Wildheit nie.

Weiche Nüstern,

warmes Fell,

ihre Augen leuchten schwarz und hell.

Wenn du es nie mit Schlägen strafst

und es immer bei dir hast,

in deinem Herzen wohlbewacht,

es dir ein Leben lang Freude macht.

Wenn du es auch niemals vergisst,

weißt du,

dass es Pferdeliebe ist.“

 

 

Aileen war beeindruckt. Das war ein Gedicht und wunderschön! Aber sie sollte sich jetzt mal um Stella kümmern. Sonst wird diese noch ungeduldig! Also steckte Aileen die Zeitschrift schnell und heimlich in ihre Tasche und rannte die Ställe hoch. Dann kam sie bei den Happybrook - Ställen an. Sie sah Stella, denn diese stand in der 4. Box von den Happybrook – Boxen. In 15 Minuten wird das Rennen beginnen! Also machte Aileen Stella fertig und sagte ihren Eltern Bescheid, dann ging sie zum Führring, wo der Begleitreiter schon wartete. Nach 10 Minuten gingen alle Pferde in die Startboxen. Als das letzte Pferd, die Nummer 8, in dem engen Stand war, rief ein Helfer: „Es ist Startzeit!“ und der Gong ertönte. Alle Klappen flogen auf und alle Pferde rasten hinaus auf die Rennbahn... Alle außer Stella. Aileen feuerte Stella an, aber nichts geschah... Stella wollte einfach nicht! Na gut, dann muss ich es gezwungenermaßen einmal tun!, dachte Aileen und holte mit der Peitsche aus. Sie klatschte Stella eins aufs Hinterteil und diese flog über die Bahn, sodass Aileen sich erst einmal an den Rhythmus gewöhnen musste, aber als es klappte, sah Aileen, dass sie an erster Stelle lagen! Vor ihnen erstreckte sich die lange, lange Rennbahn unberührt. Kein einziges Pferd war vor ihnen! Aileen sah die 600 Meilen-Marke und nahm Stella etwas, aber nur etwas, zurück. Und da geschah das Unglaubliche: Stella wurde von einem der Vielversprechendsten Pferde eingeholt, Dirty Dancing! Dirty Dancing wurde von den Niccels gezüchtet. Er war ein super Rennpferd. Sehr vielversprechend. Alle feuerten Stella und Aileen an. Alle außer die Niccels. Sie feuerten Dirty Dancing an. Aber als sie an der 1000 Meilen-Marke vorbeidonnerten, legte Stella noch einen Zahn zu und Aileen trieb sie noch einmal ganz dolle an. Die Ziellinie lag vor ihnen, das Ziel! Oh nein, das schaffen wir nicht mehr!, dachte Aileen. Aber als sie an die Worte ihres Vaters dachte: „Wenn du genug Selbstvertrauen hast, werdet ihr beide unschlagbar sein!“ Und dann hatte Aileen Selbstvertrauen gepackt. Stella schoss wie aus einer Kanone vor, überholte Dirty Dancing und siegte mit viel Pferdelängen Vorsprung. „Jaaaaa, wir haben es geschafft!“, rief Aileen und reckte den rechten Arm in die Luft. Sie hatten es tatsächlich geschafft!

 

 

Langsam erwachte Aileen aus ihrem Traum. In ihrem Traum hatte sie mit Stella gesiegt, aber wird das wirklich so sein? Hoffentlich wird es das... Aileen guckte zur Digitaluhr. Kurz nach 5 Uhr zeigte sie an. Es ist noch genug Zeit zum weiterschlafen dachte Aileen und drehte sich auf die andere Seite. Wiederum dachte sie, dass das ja heute Stellas erstes Rennen war... Nur noch 5 Minuten, dachte die schläfrige Aileen und schlief weiter... Aus 5 Minuten wurden 10, aus 10 Minuten 20 Minuten und aus 20 Minuten eine halbe Stunde, aber Aileen schlief tief und fest.

 

 

Erst als Aileens Mutter Christina in ihr Zimmer kam und Aileen wachrüttelte, sprang diese aus dem Bett und machte sich blitzschnell fertig. Sie gingen alle in den Stall, denn dort wartete Stella schon auf ihr Rennen. Irgendwie musste sie es spüren, dass irgendetwas in de rLuft lag, denn sie war zappelig und hibbelig als Aileen sie fertig machte. Aileen musste sie mehrmals beruhigen, aber Stella blieb unruhig. Obwohl das gut war, denn dann würde sie im Rennen noch mehr Power zeigen können, fand Aileen das schrecklich, dass Stella so nervös war. Nach 15 Minuten ging es dann ab zur Rennbahn. Dort waren schon alle Pferde, die für das erste Rennen gemeldet waren, im Führring. In 10 Minuten würde das erste Rennen beginnen. Aileen brachte Stella noch eben in die Box, dann ging sie zum Jockeyraum um sich umzuziehen und sich zu wiegn. Jockeys müssen unter 50 kg wiegen, damit sie überhaupt starten dürfen. Für Aileen war das kein Problem. Sie ging gleich zu den anderen Jockeys und begrüßte sie. „Guten Morgen“, „Tag“ und „Moin“ grüßten sie alle. Dann schauten sie sich zusammen das letzte Rennen an. In einer halben Stunde fing das Rennen an. Dann mussten alle, die im dritten Rennen starteten, 10 Minuten vor Anfang des Rennens, zu ihren Pferden und in den Führring reiten. Wenn sie dir Pferde aufgewärmt hatten, würde das Rennen beginnen. Die 20 Minuten, die noch über warn, waren schnell vorbei. Aileen und die anderen Jockeys gingen zu ihren Pferden und saßen auf. Dann ritten sie in den Führring. Die Pferde wurden in die Startboxen reingebracht und als das letzte Pferd in der Startbox Nummer acht war, rief einer der Helfer: „Es ist Startzeit!“ und die Klappen flogen auf, die Pferde schossen nach vorn. „Dirty Dancing liegt gleich fünf Pferdelängen im Vorsprung, aber Stella holt auf. Aileen reitet wie immer fabelhaft. 

Da kommen auch schon Sydney und Lady nach vorn! Wer schiebt sich an den ersten Platz? Wer nimmt Dirtys Platz ein?“, tönte es immer wieder aus den Lautsprechern.  Da schoss Stella nach vorn und legte alles hinter sich, die anderen sieben Pferde, die anderen sieben Jockeys und die 800 Meilen-Marke. Vor ihnen erstreckte sich eine lange, unberührte Rennbahn, die Aileen geradezu verführte, Stella noch schneller gehen zu lassen. Und Aileen machte es... „Mit einer Nasenlänge Vorsprung überquert Stella von Happybrook die Ziellinie! Danach kommt Dirty Dancing von den Niccels, an dritter Stelle liegt Lady von den Lippeauen gleichauf mit Sydney vom Himmelstor, an vierter Stelle...“ Während der Kommentator aufzählte wer an welcher Stelle gelandet war, nahm Aileen Stella zurück. Sie hatten gewonnen! „Jippi!!!!! Wir sind die Sieger!!!“, rief Aileen ganz aufgbracht. Sie reckte die rechte Hand hoch, wie in ihrem Traum. Ihr Traum war Wirklichkeit geworden!

 

 

„Ja ja, und Stella hat auf jedes minimale Gefühl von dir gehört!“, witzelte Kevin McFogser. „Ja es stimmt! Du bist doch nur neidisch, weil ich im Rennreiten besser bin als du! Schon mal dein letztes Rennen gesehen? Du bist wie ein Vollidiot geritten! Am Innenrail war eine Lücke und du hast sie übersehen, als du eingequetscht wurdest!“ „Stimmt gar nicht! Da war keine Lücke! Jede noch so kleine Lücke hätte ich gesehen!“ „Könnt ihr jetzt mal aufhören zu streiten?!“, fragte Annika Reese in die Runde. Es war nicht Kevins Schuld, dass er die Lücke nicht gesehen hat! Es war auch nicht schlimm, dass Nelly ihr fünftes Rennen gewonnen hat! Damit hat sie so oder so schon fast den Rekord von diesem Gestüt gebrochen!“ „Ist ja gut, Schwesterherz! Nicht so wild! Ich gebe es zu, Kevin ist gut geritten.“, meinte Aileen und verschwand in den Stall. 

 

 

Später, als es schon Abend war, aßen die Reese’s zu Abend. „Du bist gut geritten mein Schatz!“, sagte Aileens Vater und Aileens Mutter meinte: „Ich stimme deinem Vater zu. Du bist eine super Renreiterin.“ – „Ich will ja später auch in deine Fußstapfen treten“, meinte Aileen. „Da bist du schon längst drüber weg“, lachte Christina. „Wirklich? Bin ich besser als du Mom?!“, fragte Aileen ungläubig. „Ja. Du bist besser als ich.“ „Echt?!“ „Ja!“ Aileen glaubte es nicht, denn sie fand, dass ihre Mutter die größte Rennreiterin aller Zeiten war. Aber auch Aileens Vater gab Christina Recht. „Du bist besser als deine Mutter. Das stimmt.“

 

 

Nachher, als Aileen in ihr Zimmer ging und sich fürs Bett fertig machte, stand ihre Mutter in der Tür. „Gute Nacht, beste Rennreiterin aller Zeiten.“, flüsterte sie und verschwand kurz darauf. Dann kam ihr Vater und sagte Aileen „Gute Nacht“.

 

 

 

Am nächsten Tag erwachte Aileen erst spät. Um 12:00 Uhr, zeigte ihre Digitaluhr an. Aileen gähnte. Dann drehte sie sich um und schlief weiter. So müde war sie vom Rennen.

 

 

Als Aileen wieder aufwachte, bekam sie einen  Schreck. Es war 13:30 Uhr! Sie musste aufstehen, denn sie hatte Stella noch nicht einmal trainiert an diesem morgen! Aber, wenn Rennpferde ein Rennen gewonnen hatten, so war es auf Happybrook, bekamen sie 3 Wochen Trainingspause, also das bedeutet, dass die Pferde, die zuvor ein Rennen gewonnen  hatten, 3 Wochen Pause bekamen. Die Pferde sind ja eh schon alle trainiert, die heute auf die Trainingsbahn sollten, aber Aileen dacht, sie könnte doch mal wieder einen Ausritt auf Stella machen. Aileen streckte sich, dann stand sie auf, zog sich um, putzte sich die Zähne und kämmte sich die Haare. Ganz schnell, denn sie hatte es eilig. Als sie runterging, sah sie ihre Mutter. „Guten Morgen Mom, ich reite jetzt mal schnell eine Runde auf Stella aus, denn die braucht ja ihre Bewegung!“, sagte Aileen und Christina nickte: „Ja tu das, sie wurde heute morgen schon unruhig, deshalb steht sie auf der Weide.“ Aileen ging, und kurz danach kam ihr Vater um die Ecke zu ihrer Mutter. Die beiden führten ein kleines Gespräch. Aileen wollte erst in den Stall, dachte aber dann daran, dass Stella ja auf der Weide stand. Also nahm sie Stellas Halfter und ging zur Weide. Da nahm sie Stella ans Halfter, führte sie in den Stall und machte sie fertig zum Ausritt. Dann ritt sie mit Stella vom Hof in Gelände. Stella war im Schritt brav wie ein Lamm, aber als Aileen sie dann antrieb, ging sie ab wie eine Rakete.

 

 

Nachher, als Aileen und Stella vom Ausritt zurückkamen, schrillten bei Aileen die Alarmglocken. Oh Gott, sie hatte sich ja heute mit Linda verabredet! Also sattelte sie Stella schnell ab, als sie fertig war, rannte sie nach oben und wusch sich, denn sie hatte keine Zeit mehr zum duschen. Dann zog sie sich um und ging nach unten. 14:55 Uhr zeigte ihre Uhr an. Aileen wartete 4 Minuten und 50 Sekunden, dann zählte sie mit: „10...9...8...7...6...5...4...3...2...1...0“ Da kam Linda ja schon. Auf die Minute genau. Linda hatte Aileen damals geholfen Stella zu pflegen, als diese noch ein krankes, schwaches Fohlen war. Sie hatten viel Zeit investiert und als Stella mit dem Training begann, wurden sie beide ganz hibbelig und guckten bei jedem Training zu. Als es dann soweit war und Aileen selber aufsitzen durfte, war sie aufgeregt. Denn Stella war das erste Mal unter ihr. Aber das Training klappte. Sehr gut sogar. Und bald konnten Aileen und Stella am ersten Rennen teilnehmen. Über das Rennen wurde hier ja geschrieben.

 

 

Linda und Aileen gingen hoch, in Aileens Zimmer. Dort hingen, wie gewöhnlich, nur Pferdeposter, Pferdebilder und Aileens Rennlizenz. Als Linda sich auf das Bett setzte, krachte es. Das Bett, nein das Lattenross, vom Bett war gebrochen. Aber nein, wenn du jetzt denkst,  dass das ganze Lattenross kaputt ist, oder es Aileen etwas ausmacht, hast du dich geirrt. Das machte Aileen gar nichts aus und es war ja nur ein Brett gebrochen.

 

 

Später, als Linda sich verabschiedet hatte, ging Aileen in ihr Zimmer, guckte sie auf ihre Uhr. Sie zeigte 20 Uhr an. Also machte Aileen sich für das Bett fertig und ging erst mal schlafen.

 

 Aileen gewann in ihrem Traum das Kentucky Derby, das größte Rennen das es in Kentucky gab. Aber sie saß in ihrem Traum nicht auf Stella – sondern auf einem anderen Pferd, Stellas Mutter Wunder.  Wunder hatte mit Aileens Mutter das Kentucky Derby gewonnen. Das wollte Aileen auch irgendwann mit Stella schaffen, aber ob sie das schaffen wird? Na ja, irgendwann ist ja noch eine lange, lange Zeit. Irgendwann einmal wird Aileen das Kentucky Derby gewinnen. Irgendwann.

 
 
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